Schon bei vielen Vernstaltungen in der näheren Vergangenheit kam immer wieder die Frage auf, "Was tun wenns regnet?".
Zugespitzt hatte sich diese Frage bei unserem ersten Jugendspieltag im vergangenen Spätsommer, als wir bei, zum Glück, bestem Wetter eine tolle Veranstaltung mit mehr als 200 Kindern und Eltern durchführen konnten.
Jedoch starteten die begrenzten Möglichkeiten zum Rückzug vor Regenschauern die ein oder andere heiße Stammtischdiskussion und bald kam eine neue Idee auf.

Könnte man nicht ein geeignetes Zelt modifizieren und als Zusatzunterstand an das Sportheim anbauen? Die Idee fußte ganz gewiss auf dem altbekannten Bild des ehemaligen Anbaus aus Balken, Planen, Stützen und Baustahlmatten von ehemaligen Sportfesten aus unseren Kindertagen. Damals wurde diese Konstruktion über mehrere Tage mühsam auf- und abgebaut.
Ziel für die Neuerung war es nun eine einfache Lösung zu finden, die mit wenigen Helfern schnell und unkompliziert zu errichten ist.

Bald fand sich ein geeignetes Zelt mit den perfekten Maßen und brauchbarem Allgemeinzustand auf EbayKleinanzeigen. Ein älterer Herr hatte sein Leben lang seine Brötchen mit einem Zeltverleih verdient. Den seinen Dienst quittierenden LKW nam er als Anlass für seinen Renteneintritt und bot somit seine Zeltbestände zum Verkauf an.
Rasch formierte sich eine kleine SVE Delegation, die sich nach Feierabend mit einem großen Anhänger auf den Weg nach Malsch bei Karlsruhe machte.

Bei scheidendem Tageslicht machte man Nägel mit Köpfen und sortierte mit einem leicht überrumpelten NeuRentner das gewünschte Zelt aus dessen Garage aus diversen anderen Zelten herraus und begab sich nach einigen Zeltfachsimpeleien und diversen Anekdoten aus dem Leben eines Zeltverleihers mit vollem Anhänger auf den Rückweg nach Ettenheimweiler - ehrlich gesagt ein wenig im Ungewissen ob wirklich alle benötigten Stangen und Planen an Bord waren ;-). Mit der Vision des Anbaus vor Augen konnte man dem Zeltverleiher im Ruhestand auch noch das ein oder andere Bauteil extra abluchsen und die Einkaufsliste im Kopf mehr und mehr abhaken.

Mit dem neu erworbenen Ausgangsobjekt vertraut, wurde ein erster Prototyp für die Anbindung an das Sportheimdach hergestellt und entsprechend angepasst. Im Februar dieses Jahres konnte man gemeinsam im Rahmen eines kleinen Arbeitseinsatzes das Zeltgerüst zum ersten Mal probeweise aufbauen und nach erneuten Anpassung das Verzinken der Verbindungskonstruktion und einige Planenarbeiten in Auftrag geben.
Außerdem konnte man die genaue Position für die Punktfundamente zur Bodenverankerung anzeichnen.
Nach einem weiteren anstrengenden Samstag mit Asphaltsäge und Spaten waren die Fundamente ausgehoben und konnten am folgenden Samstag morgen ausbetoniert werden.
Anfang März wurde das Zelt dann bei strömendem Regen final von einer kleinen Gruppe Freiwilliger ausgerichtet, die Befestigungen angepasst und alle weiteren Puzzleteile zusammengefügt. Es fand sich sogar das ein oder andere neugierige SVE-Urgestein auf dem Sportplatz ein und entschloss sich vor Begeisterung ob des Bauprojekts zur spontanen Mithilfe.
Für die Einlagerung der Zeltkomponenten wurde auf dem Sportheimdachboden zudem ein neues Regal errichtet und unter dem Dach des Schuppens eine Lagermöglichkeit für das Gestänge eingezogen.

Bereits zwei Heimspielwochenenden vor dem eigentlich anvisierten Zieltermin Jugendspieltag profitierten die Zuschauer bei mäßigem Wetter vom neu errichteten Anbau und konnten einen Doppelsieg gegen Grafenhausen bestaunen.
Am jetzigen Wochenende des zweiten Wielermer Jugendspieltages freuen wir uns nun ein bisschen weniger abhängig von Wettervorhersagen zu sein und freuen uns trotzdem über viel Sonne und weitere schöne Veranstaltungen in unserem neuen Zeltanbau.

Ein Dank gilt hierbei allen Helfern und den
Unterstützern durch ihr Know-How, Werkzeugleihen oder Materialspenden
Walther Keune Bau, Motec Werkzeug- und Formenbau GmbH, Zimmerei Hug und DWF Striegel.